lena gold

 

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s no. 5 / #01

 

serie no. 5

das bauhaus wird hauptsächlich mit architektur, industrie- und produktdesign in verbindung gebracht. diese bereiche spiegeln den grundgedanken der bauhausidee von klarheit, funktionalität und »schönheit« wider. es gab aber auch andere bereiche dieser schule, die einen großen beitrag zum »gesamtkunstwerk bauhaus« leisteten. die webwerkstatt war beispielsweise ein wichtiger zweig.

die arbeiten in der werkstatt wurden fast ausschließlich von frauen übernommen, da ihnen verweigert wurde, ihre ideen in anderen abteilungen umzusetzen. die zu beginn der schule geforderte gleich­berechtigung aller konnte nicht durchgesetzt werden. doch trotz der geringeren anerkennung ihrer arbeit behaupteten sich die studentinnen. so wurden mit der zeit technisch hoch entwickelte stoffe produziert, die mit ihren designs viel von der farb- und formtheorie der bauhauslehre zeigten. weiter trug die weberei mit dem verkauf dieser stoffe einen wesentlichen beitrag zur finanzierung der schule und ihrem bestehen bei. sie wurden hauptsächlich im interieur eingesetzt, wie gardinen, teppiche und bezugstoffe. jedoch hielten die stoffe damals keinen einzug in die mode.

die farb- und formgestaltung des bauhauses hat meiner meinung nach nicht an aktualität verloren. können diese ideen auch auf die mode übertragen werden? kann die geforderte synthese, kunst als ganzes zu betrachten auch hier ihren ausdruck finden?

die frage nach geschlechtergebunden silhouetten und selbstverwirklichung ist immer noch aktuell.
die selbstverständlichkeit der weiblich­keit soll deshalb in meiner arbeit und der daraus entstandenen kollektion als maxime individueller freiheit verstanden werden.

die spannung und faszination für mich liegt in dem wunsch, eine abstraktion der wirklichkeit zu schaffen. im bauhaus wurde eine klare, bis auf das nötigste reduzierte form- und farbsprache entwickelt, deren grundlage die verwendung der grundfarben und grundformen ist. die gestaltung basiert auf einem wechselspiel zwischen klarem regelwerk und intuition jedes einzelnen. faszinierend daran sind die enormen variationsmöglichkeiten, die diese scheinbar eingrenzenden forderungen bieten. die theorien der bauhauslehre, die geometrien, symmetrien, assymetrien, kontraste, schichtungen, seriellen rhythmen, strukturen und vieles mehr beinhalten sind die motivation für diese arbeit.

auch die farben meiner kollektion folgen der idee von besonderer einfachheit und reinheit. ganz entscheidend für die farb- und formtheorie des bauhauses sind die drei grundfarben gelb, rot und blau sowie die nach kandinsky dazugehörigen grundformen dreieck, quadrat und kreis. für meine arbeit ist das weben besonders deshalb so einflussreich, da es auf logische weise, durch kette und schuss, die grundlagen von klaren einfachen strukturen, hier horizontale und vertikale beinhaltet. somit ist das quadrat als wichtigste elementare grundform definiert.

die in der kollektion entwickelte form- und farbsprache ist meine persönliche essenz aus den theorien der bauhausidee: obwohl die möglichkeiten durch den fokus auf die grundformen und grundfarben sowie deren gestaltungsmittel stark reduziert erscheinen, liegt gerade hierin der reiz und die herausforderung, neue wege zu finden und ideen zu entwickeln. dem gegenüber steht weiterhin die reduktion auf die simpelste form. durch das anwenden serieller rhythmen von der einfachsten bis zur komplexesten stufe bietet sich so ein breites spektrum an möglichkeiten, die gestaltung in der einfachheit des konzepts auszureizen. meine intention war es eine kollektion zu entwickeln, die auch ohne die kenntnisse der zugrunde liegende theorien faszinieren und funktionieren kann. So soll sie durch die angewandten grundsätze stimmig und selbsterklärend sein.

 

s no. 5 / #08z

 

 

 

 

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s no. 5 / #04

   
   
   

 

s no. 5 / #09z

 

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